Neue Preise 2020

10.09.2020

In regelmäßigen Abständen vergebe ich neue Preise für meine Bücher, worüber ich stets transparent berichte. Nun haben sich erneut einige meiner Buchpreise verändert, was drei Gründe hat, auf die ich hier näher eingehen möchte.

Symbolfoto. Bildquelle: antique-bills-business-cash-210600 von pexels.com / Eigene
Symbolfoto. Bildquelle: antique-bills-business-cash-210600 von pexels.com / Eigene

Zuerst zu den harten Fakten: meine Romane, Kurzromane und ersten Veröffentlichungen sind seit August um rund 14 Prozent gestiegen. Meine Mord an Halloween - Reihe, die bei der letzten Preiserhöhung unangetastet blieb, sowie die Neuausgabe von Wicca-Welt stieg um 28 Prozent. Ich habe mir die Entscheidung (wie immer) nicht leicht gemacht, doch die neuen Preise sind aus verschiedenen Gründen nötig geworden, die ich nachfolgend erläutere.

Allgemein gestiegene Kosten durch Corona

Das komplette Jahr 2020 wird von einem Virus dominiert, der die Preise explodieren lässt. Beim Wocheneinkauf, bei Dienstleistungen und bei Unterhaltungsmedien merkt man dies am meisten. Alles ist gefühlt beinahe doppelt so teuer geworden, so auch meine beruflichen Ausgaben. 2019 konnte ich diese noch deutlich senken, Anfang 2020 haben sie sich bereits nahezu verdoppelt. Weil es meinen Leser*innen ähnlich geht und sie ihr Geld lange für lebensnotwendige Dinge zusammenhalten mussten, stand der Lesegenuss für sie an letzter Stelle. Diese Entwicklung habe ich mir nun einige Monate angesehen, jetzt ist allerdings der Zeitpunkt gekommen, wo ich sie nicht mehr kompensieren kann, denn natürlich habe auch ich Rechnungen zu bezahlen. Unterstützungsprogramme für Schriftsteller*innen gibt es nicht, lediglich (eigentlich gut laufende) Firmen erhalten Millionenbeträge.

Anti - Preisschwund - Bewegung

Schon 2019 formierte sich unter Autor*innen eine Bewegung, die dem Preisdumping den Kampf ansagen sollte. Diese wurde von mir wohlwollend beobachtet und bereits Anfang des Jahres überlegte ich, mich ihr anzuschließen. Konkret geht es darum, Leser*innen und potentielle Käufer*innen darauf aufmerksam zu machen, dass Autor*innen ihre Werke nicht mehr zu Dumpingreisen anbieten sollen. Eigentlich logisch, denn von einem Buch, welches gerade einmal 0,99€ kostet (wovon der*die Autor*in nach allen Abzügen nicht einmal 30 Cent erhält) kann niemand leben. Unter Schreibenden gibt es einen Konkurrenzkampf, den sie nicht mit ihren Inhalten, sondern mit möglichst billigen Preisen gewinnen wollen. Dabei können nur Leser*innen gewinnen, die für etliche Stunden Unterhaltung weniger als einen Coffee to go (derzeit rund 2,50€) bezahlen. Die Anti - Preisschwund - Bewegung stellt sich gegen das Verramschen der eigenen Bücher, denn davon kann wirklich niemand leben - nicht einmal die Leser*innen. Einige der Onlinehändler*innen haben dies inzwischen auch begriffen und fordern Autor*innen offen dazu auf, vernünftige Preise für ihre Werke aufzurufen.

Gesunkene Tantiemen

Sowohl Onlinehändler*innen als auch Distributoren zwacken den Großteil der Tantiemen ab. Begründet wird dies mit Übertragungskosten und der Bereitstellung der Plattformen. Dabei sind wir Autor*innen es, die mit dem Schreiben und Vermarkten unserer Werke die meiste Arbeit haben. Distributoren und Onlinehändler*innen setzen auf nahezu vollautomatische Programme, reale Mitarbeiter*innen kommen so gut wie nie mit den Büchern in Berührung. Umso unverständlicher, dass sie mehr als fünfzig Prozent des Buchpreises einheimsen und die Urheber der Werke mit ein paar Brotkrumen ruhigstellen. Die 70 Prozent Tantiemen, mit denen großspurig geworben wird, stimmen schon lange nicht mehr mit der Realität überein und sind bloß ein Lockangebot. In Wahrheit erhalten Schriftsteller*innen (egal welchen Preis sie aufrufen) kaum mehr als vierzig Prozent Tantiemen vom Nettopreis.

Fazit

Ich hoffe, mit meinen Ausführungen verständlich gemacht zu haben, dass es mir bei meinen neuen Preisen nicht um Profitmaximierung, sondern um eine Anpassung an reale Lebenswirklichkeiten geht. Daneben möchte ich (wie immer mehr Schriftsteller*innen) ein Zeichen gegen die Geiz ist Geil - Mentalität setzen, denn wenn Autor*innen nicht ordentlich bezahlt werden, wird es früher oder später keinen Nachschub mehr für Leser*innen geben.

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