Freitag, der 13.: Ein Unglücksdatum?

13.11.2020

Allgemein gilt ein Freitag, der auf den 13. fällt, als Unglückstag. Weshalb ich das beim letzten Freitag den 13. auch gedacht habe und wie sich der Tag in meinen persönlichen Glückstag gewandelt hat, erkläre ich in diesem Beitrag.

Symbolfoto. Bildquelle: pexels-andre-furtado-1162251/ pexels-tirachard-kumtanom-733857 von pexels.com/ Eigene
Symbolfoto. Bildquelle: pexels-andre-furtado-1162251/ pexels-tirachard-kumtanom-733857 von pexels.com/ Eigene

Früher verband man die 13 noch mit dem Teufel, da Christ*innen alles, was über die Zahl 12 hinausging, als teuflisch ansahen. Die Verhaftung der Tempelritter und der Börsencrash in Europa fanden ebenfalls an diesem Datum statt. Filme wie die gleichnamige Reihe machten die Angst einem breiten Publikum bekannt, nachdem sie im Volksmund fast ausgestorben war. Heute sieht das etwas anders aus. Obwohl manche Hotels kein 13. Zimmer und erst recht keinen 13. Stock anbieten, ist die Zahl der Menschen, die dieses Datum für einen Unglückstag halten, im Vergleich zu früher weit zurück gegangen. Selbst unter spirituellen oder esoterischen Menschen ist der Freitag der 13. ein Diskussionsthema - die einen lieben ihn, die anderen wollen am liebsten das Haus gar nicht verlassen, um kein Unglück heraufzubeschwören.

Am letzten Freitag den 13. dachte ich ähnlich. Morgens hatte ich einen Arzttermin, der sich kurzfristig auf dieses Datum verschoben hatte. Er lief nicht besonders rund, weswegen ich mich dort nicht gut aufgehoben fühlte. Kurzum: ich war froh, als ich die Praxis wieder verlassen konnte. Etwa eineinhalb Stunden später hatte ich einen weiteren Termin, eigentlich war noch genügend Zeit, doch weil ich auf Krücken unterwegs war, dauerte alles wesentlich länger. Zwischen den Terminen wollte ich kurz nach Hause, um mich auszuruhen. Bei einem Blick auf die Uhr hatte sich dies allerdings zerschlagen, weil mir nun doch nicht mehr so viel Zeit blieb, sondern nicht einmal mehr fünfundvierzig Minuten bis zu dem Termin. Also musste ich wieder zurück. Weil ich noch eine Kleinigkeit aus dem Bioladen benötigte, der auf dem Weg zu meinem zweiten Termin lag, sah ich noch kurz darin vorbei.

Hier fing auch schon das Dilemma an, denn die Tür ging ziemlich schwer auf. Ein neuer Verkäufer aß lieber Kuchen, statt mir zu helfen. Nachdem ich es irgendwie geschafft und das Gesuchte gefunden hatte, humpelte ich zur Kasse. Nun stand der Verkäufer, der es sich an einem Tisch nahe der Eingangstür mit dem Kuchen gemütlich gemacht hatte, endlich auf.

Na, toll, dachte ich leicht genervt. Typisch Freitag, der 13. Statt mir zu helfen, aß er lieber seinen Kuchen.

Er sagte, dass ich einen Moment warten solle und rief seine Kollegin, weil er wahrscheinlich noch nicht an die Kasse durfte (dafür aber an den Kuchen...). Ich bezahlte meinen Einkauf, den ich umständlich in der Jackentasche verstaute und war verärgert darüber, dass mir auch Kunden keine Hilfe angeboten hatten. Gerade rechtzeitig kam ich beim zweiten Termin an, wo man allerdings nichts von meinem Termin wusste- ich war also völlig umsonst dort. Wie ärgerlich!

Später hatte sich die Sache geklärt: man hatte versucht, mich zu erreichen, um den Termin zu ändern, was leider nicht funktioniert hatte. Das war noch ärgerlicher. In mir staute sich die Wut. Hätte ich den Anruf bemerkt, wäre mir der weite Weg erspart geblieben. Hätte ich im Bioladen offen um Hilfe gebeten, hätte ich sie wahrscheinlich erhalten. Ab diesem Punkt begann sich mein Unglückstag langsam zu wandeln...

Auf dem Nachhauseweg war ich fest der Meinung, meinen Einkauf aus meiner Jackentasche irgendwo auf halber Strecke verloren zu haben. Glücklicherweise war er aber nur tief in die Tasche gerutscht. Viel früher als gedacht (und völlig k.o.) zuhause angekommen, hatte ich plötzlich etwas, das auch bei mir selten geworden ist: freie Zeit. So machte ich mich daran, eine neue Geschichte zu schreiben, die ich eigentlich erst am Wochenende beginnen wollte. Doch durch den nicht stattgefundenen zweiten Termin war nun unerwartet Zeit frei geworden, die ich dafür nutzen konnte. Ich schnappte mir Recyclingpapier und einen Stift und begann, meine ersten Ideen aufzuschreiben. Währenddessen vergaß ich die Zeit, wodurch sogar mein Mittagessen ausfiel, aber am frühen Abend hatte ich die ersten Seiten meiner neuen Geschichte fertig, mit denen ich bei der ersten Durchsicht auch ziemlich zufrieden war. Mein Ärger war da längst verflogen, meine Laune angehoben und auch meine Schmerzen (ein klein wenig) weniger geworden. Ich merkte, dass sich trotz der negativen Umstände mein Unglückstag doch noch in einen Glückstag gewandelt hatte.

Vielleicht sollten wir alle unser Augenmerk mehr auf die positiven Seiten des Lebens richten - denn dann sind selbst Desaster nicht mehr ganz so schlimm.

Weiterführende Links zum Thema:

wikipedia.de- Freitag, der 13.

focus.de- Freitag, der 13.: Warum er als Unglückstag gilt

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